Düsseldorf vs. FCS-TT
9. Juli 2023 um 13.00 Uhr
Castello, Düsseldorf
30.09.2011 Für drei der vier TTBL-Clubs lief Runde 3 wie geplant: Saarbrücken fuhr gegen den kroatischen Club STK Dr. CASL einen sicheren 3:0 Sieg ein, Düsseldorf und Ochsenhausen konnten ihre Duelle gegen die französischen Vertreter ihrer Gruppe jeweils mit 3:1 für sich entscheiden. Lediglich Grenzau musste nach einer 2:0 Führung noch eine bittere Niederlage hinnehmen. Damit rückt das Viertelfinale für die Westerwälder in weite Ferne.
Borussia Düsseldorf vs. Istres Tennis de Table 3:1
"Das war heute sicher keine Gala, aber es war spannend. Wir mussten gewinnen und wir haben gewonnen. Die Zuschauer haben uns super unterstützt" fasste Borussias Manager Andreas Preuss das Spiel erleichtert zusammen.
Dieses Mal musste die Borussia tatsächlich gewinnen, um in der sehr homogenen Gruppe A die Chance auf den Gruppensieg zu wahren. Der Gegner im Arag CenterCourt hieß Istres Tennis de Table und war das bislang schwächste Team der Gruppe, doch die Franzosen machten den Düsseldorfern das Leben ganz und gar nicht leicht.
Das Team aus Südfrankreich hatte ein taktische Aufstellung gewählt: die nominelle Nummer 1 Christophe Legout startete auf Position 3 und der Chinese Jian Chen an 1.
Vor 700 Zuschauern begann Timo Boll also gegen die Nummer 2, das 18-jährige französische Nachwuchstalent Quentin Robinot. Wer dachte, dass es ein langweiliges Spiel würde, sah sich schnell getäuscht. Unbefangen und frech spielte der junge Franzose auf und forderte Boll Ballwechsel um Ballwechsel. Am Ende hatte der WM-Dritte von Rotterdam trotzdem mit 3:0 die Oberhand, aber wer sich die Satzergebnisse anschaut, sieht schnell, dass Robinot immer dicht an einem Satzgewinn war.
Nach dem erwarteten ersten Punkt musste nun Patrick Baum gegen Chen Jian an den Tisch. Baum kam mit dem Penholder-Spiel von Chen nicht wirklich zurecht und verlor nach gewonnenem ersten Satz den Faden. Im vierten Satz kämpfte der Borusse sich zwar noch einmal zurück, ging dann im Entscheidungssatz allerdings zu 1 unter.
Nun war es also an János Jakab, sein Team auf der Siegesstraße zu halten. Im ersten Satz sah es nicht so aus, als ob ihm das gelingen würde, doch der Ungar stellte sich im zweiten Satz viel besser auf Legouts Spiel ein. Nach einem unglaublich Nervenkrimi konnte Jakab diesen wichtigen zweiten Satz schließlich mit 19:17 für sich entscheiden und holte mit diesem psychologischen Vorteil auch Satz 3.
Doch Legout kam noch einmal zurück und erzwang den Entscheidungssatz. Hier zeigte der sympathische Borusse dann aber überhaupt keine Nerven und brachte das Spiel mit 11:3 sicher nach Hause.
"Ich bin sehr froh, dass ich gewonnen habe. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, da Legout sehr gute Tempowechsel spielt. Aber dann bin ich besser ins Spiel gekommen und konnte das erste Mal in meiner Karriere gegen Christophe gewinnen", so ein glücklicher Jakab.
Matchwinner János Jakab strahlt nach seinem ersten Karrieresieg über Christophe Legout
Der Rest war dann nur noch Formsache: Timo Boll ließ Jian Chen nie wirklich eine Chance und die Borussia feierte einen hart erarbeiteten Sieg.
"Wir müssen im Moment auf jeden Fall für unsere Siege kämpfen", so Christian Süß, der sein Team von der Bank unterstützte. "Aber das macht es ja auch spannend. Und solange wir am Ende gewinnen, ist ja alles gut", fügte der rotblonde Borusse mit einem Zwinkern hinzu.
Das sah Trainer Danny Heister ähnlich:"Istres ist ein sehr unangenehmer Gegner für uns. Ihr erstes Spiel haben sie ohne Robinot in Bogoria verloren. Heute haben sie versucht, uns mit ihrer Aufstellung zu überraschen. Das ist ihnen letztendlich aber nicht gelungen, meine Mannschaft hat eine gute kämpferische Leistung gezeigt".
Timo Boll vs. Quentin Robinot (9, 9, 14) 3:0
Patrick Baum vs. Jian Chen (9, -5, -4, 8, -1) 2:3
János Jakab vs. Christophe Legout (-4, 17, 8, -6, 3) 3:2
Timo Boll vs. Jian Chen (9, 6, 7) 3:0
AS Cergy Pontoise vs. TTF Liebherr Ochsenhausen 1:3
Formkrise? Davon war bei Tiago Apolonia in Pontoise überhaupt nichts zu merken. Der Portugiese war mit zwei gewonnenen Spielen der Sieggarant für sein Team und wahrte die Viertelfinalchance der Ochsenhausener.
Zwar musste Andreij Gacina im ersten Spiel dem hochgewachsenen Franzosen Mattenet nach vier Sätzen zum Sieg gratulieren, dann aber lief für die Tischtennisfreunde alles wie am Schnürchen.
Tiago Apolonia, der zu Beginn der Saison nicht überzeugt hatte, behielt in drei Sätzen jeweils knapp die Oberhand gegen seinen Landsmann und ehemaligen Teamkollegen Marcos Freitas. Apolonia spielte konzentriert und zeigte Nerven aus Stahl: Im ersten Satz machte er bei einem 8:10 Rückstand vier Punkte in Folge und auch den zweiten entschied er nach 10:11 Rückstand noch für sich.
Trainer Dubravko Skoric hatte seinem angeschlagenem Schützling Kirill Skachkov freigestellt, ob er spielen wollte. Der Russe entschied sich, seine Mannschaft trotz einer Sehenreizung im Ellenbogen in diesem wichtigen Spiel zu unterstützen und trat vielfach getapt gegen Peter Franz an den Tisch. Sein Einsatz wurde belohnt: Skachkov hatte zu keinem Zeitpunkt ernsthafte Probleme gegen den Ex-DTTB- Spieler und holte das 2:1 für Ochsenhausen.
Nun musste Frankreichs hoch gehandelter Adrien Mattenet Tiago Apolonia also besiegen, um die Chancen seines Teams zu wahren. Doch daraus wurde nichts: Im wohl spektakulärsten Spiel des Abends hatte der Portugiese öfter die besseren Antworten und machte die wichtigen Punkte. Apolonia zeigte Abgeklärtheit und konnte alle drei Sätze knapp gewinnen. Ochsenhausen feierte also den ersten Champions-League-Sieg der Saison und hat nun wieder alle Chancen, das Viertelfinale zu erreichen.
Dubravko Skoric war begeistert von der Leistung seiner Nummer eins: „Tiago hat sehr gut gespielt und war mental stark wie ein Tiger. Wir sind zurück im Wettbewerb und haben wieder alle Chancen", freute sich der TTF-Coach.
Der mitgereiste Manager der Ochsenhausener Kristijan Pejinovic war angetan von der Einstellung des Teams: Die Impulse von der Bank an die Spieler und umgekehrt waren diesmal sehr intensiv, die Anfeuerung war auch bei Rückständen sehr gut. Das hat mir richtig Spaß gemacht, weil ich einen super Team Spirit wahrgenommen habe".
Nun geht es für die Schwaben am Sonntag mit dem Derby gegen Plüderhausen weiter und wer weiß, eventuell gibt Liam Pitchford sein TTBL-Debüt.
Adrien Mattenet vs. Andreij Gacina (-6, 5, 5, 12) 3:1
Marcos Freitas vs. Tiago Apolonia (-10, -12, -7) 0:3
Peter Franz vs. Kirill Skachkov (-6, -8, -9) 0:3
Adrien Mattenet vs. Tiago Apolonia (-11, -9, -10) 0:3
STK Dr.CASL Zagreb vs. 1. FC Saarbrücken TT 0:3
Der 1. FC Saarbrücken spielt zurzeit wie beflügelt. Souverän steht man an der Tabellenspitze der TTBL und auch in der Champions-League läuft es. Nach der äußerst knappen Niederlage gegen Chartres erspielte Saarbrücken in Zagreb gestern erneut einen eindrucksvollen Sieg.
Dabei hatten die Gastgeber alles in die Wagschale geworfen und den koreanischen Ex-Olympiasieger Ryu aufgeboten. Er sollte dem Team von STK Dr. Casl den ersten Punkt bringen und die Gäste aus Deutschland unter Druck setzen.
Doch diese Strategie durchkreuzte Bojan Tokic gründlich: Der Slowene legte los wie die Feuerwehr und nahm Ryu gleich die ersten beiden Sätze ab. In Satz 3 versuchte der Koreaner in Diensten der Kroaten noch einmal alles und gewann diesen auch, doch Bojan Tokic spielte wie entfesselt, behielt die Nerven und brachte das Spiel im vierten Satz mit 12:12 nach Hause. "Das war eine weltklasse Leistung von Bojan," schwärmte Saarbrückens mitgereister Manager Klaus Bastian und fügt schelmisch hinzu:"Aber er hat unötigerweise einen Satz verloren".
Bojan Tokic legte mit seinem Sieg gegen Ryu Seung Min den Grundstein zum 3:0 Erfolg
Eine klare Angelegenheit war dann das Spiel von Bastian Steger gegen Tomislav Kolarek: Mit 4, 5 und 4 Punkten ließ der Saarbrücker dem Kroaten keine Chance.
Nun folgte die "Monti-Show" gegen Tan Ruiwu: Joao Monteiro gewann den ersten Satz gegen den kleinen Chinesen mit kroatischem Pass, verlor den zweiten und bot im dritten Satz Spannung pur: 3:7 lag der Portugiese schon zurück, kämpfte sich jedoch zurück und schaffte den 10:10 Ausgleich. Den Satz ließ er sich nicht mehr nehmen und machte den Sack mit 12:10 zu. Mit diesem psychologischen Vorteil gewann Monteiro dann auch den vierten Satz und ließ die Saarbrücker jubeln.
Von Übermut ist bei den Saarländern trotz alledem nichts zu spüren: "Wir haben mit dem Spiel gegen Herne und dem Pokalspiel in Siek noch zwei schwere Spiele vor uns, die wir absolut ernst nehmen. Gefeiert wird jetzt noch nicht" so Klaus Bastian. "Basti Steger war heute morgen als erstes einmal laufen".
Seung Min Ryu vs. Bojan Tokic (-5, -9, 6, -10) 1:3
Tomislav Kolarek vs. Bastian Steger (-4, -5, -4) 0:3
Ruiwu Tan vs. Joao Monteiro (-5, 3, -10, -8) 1:3
TTC Zugbrücke Grenzau vs. Levallois Sporting Club 2:3
Zur Pause lag in der Zugbrückenhalle die Sensation in der Luft: Das Team von Trainer Anton Stefko führte gegen die favorisierten Gäste vom Levallois Sporting Club mit 2:0.
Den Anfang hatte Zoltan Fejer-Konnerth gemacht, der heute als Nummer 1 an den Tisch ging. Sein Gegner war der erst 16-jährige französische Nachwuchsspieler Simon Gauzy. In den ersten beiden Sätzen wurde Fejer-Konnerth seiner Favoritenrolle gerecht und hielt Gauzy in Schach, dann jedoch ließ er den jungen Franzosen ins Spiel kommen und machte es noch einmal richtig spannend. Im Entscheidungssatz jedoch war der Grenzauer hoch konzentriert und holte den ersten Punkt des Abends für sein Team.
Nun kam es zum Topspiel: Grenzaus Singapur-Chinese Li Hu traf auf den Weltranglisten-Elften Chih-Yuan Chuang, der in der Liga aus Ochsenhausen noch bestens bekannt ist. Chuang hatte erst kürzlich den Senkrechtstarter der Liga, Kenji Matsudaira, bei den Austrian Open in seine Schranken verwiesen.
Doch Li Hu deutete an, von welch hohem Wert er noch für sein Team sein könnte: Er spielte konzentriert und ließ sich auch von dem verlorenen ersten Satz nicht aus der Ruhe bringen. Den zweiten und dritten Satz sicherte sich der Mann aus Singapur jeweils knapp und brachte das Spiel dann souverän nach Hause.
Es sah also gut aus für den TTC Zugbrücke - bis dahin.
Nach der Pause wollte dann jedoch nichts mehr so recht klappen.Tomas Pavelka hatte Probleme mit Emmanuel Lebessons Aufschlägen und verlor 1:3 und Zoltan Fejer-Konnerth hatte keine echte Chance gegen Chuang.
Li Hu hätte nun gegen Simon Gauzy zum Matchwinner werden können, doch diese Rolle überließ er dem Franzosen. Der 16-jährige Gauzy wirkte im Gegensatz zum Grenzauer hellwach und war heiß, seiner Mannschaft den Sieg zu bringen. Am Ende hieß es 3:1 für Gauzy und damit 3:2 für Levallois.
Grenzaus Trainer Stefko war enttäuscht: "Ich war zur Pause noch so zuversichtlich, aber dann hat es leider doch nicht gereicht" sagte der Coach und zeigte sich trotz der bitteren Niederlage als fairer Verlierer:"Am Ende hat der Bessere gewonnen". Zu der Leistung von Li Hu gegen Gauzy sagte Stefko: "Man hat deutlich gemerkt, dass Li Hu am Ende die Kraft gefehlt hat. In diesem Bereich müssen wir einfach noch viel mit ihm arbeiten".
Am Sonntag erwarten die Grenzauer Borussia Düsseldorf in der Zugbrückenhalle.
Zoltan Fejer-Konnerth vs. Simon Gauzy (8, 9, -8, -7, 9) 3:2
Hu Li vs. Chih-Yuan Chuang (-8, 11, 9, 4) 3:1
Tomas Pavelka vs. Emmanuel Lebesson (4, -3, -8, -5) 1:3
Zoltan Fejer-Konnerth vs. Chih-Yuan Chuang (-5, -3, -10) 0:3
Hu Li vs. Simon Gauzy (-6, -10, 7, -5) 1:3
Quelle: ttbl.de