TTBL-Finale

Düsseldorf vs. FCS-TT

9. Juli 2023 um 13.00 Uhr

Castello, Düsseldorf

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Champions League-Sieger 2023 +++ Deutscher Meister 2020 +++ Deutscher Pokalsieger 2022 & 2012 +++ ETTU-Pokalsieger 2014

1. FC SAARBRÜCKEN TISCHTENNIS

Spektakuläre Begegnungen und Favoritenstürze in den Sonntagsspielen

11.09.2011 
Mehr Spannung war an diesem Sonntagnachmittag fast nicht möglich: Dreimal triumphierten die Heim-Mannschaften gegen den vermeintlichen Favoriten und drei der vier Partien wurden erst im entscheidenden fünften Spiel gewonnen. Lediglich Borussia Düsseldorf war heute schnell wieder auf dem Nachhauseweg: Saarbrücken bezwang den Rekordmeister sensationell mit 3:0.

1. FC Saarbrücken TT vs. Borussia Düsseldorf 3:0

Borussia Düsseldorf ist es gewöhnt, dass Spiele manchmal schnell vorbei sind. Allerdings werden diese normalerweise kurz und schmerzlos gewonnen. Bei der mit Spannung erwarteten Partie gegen den 1. FC Saarbrücken TT lief es heute unerwarteter Weise mal anders herum.

Den Auftakt machte Joao Monteiro gegen Borussias Vize-Europameister Patrick Baum. Der Portugiese startete furios und ließ Baum in den ersten beiden Sätzen kaum eine Chance. Auch im dritten Satz führte Monteiro schneller als man sich versah mit 8:2, Baum schien überhaupt nicht ins Spiel zu finden. Aber der Borusse gab sich nicht auf und kämpfte sich noch auf ein 10:9 heran. Es sollte allerdings nicht reichen, Monteiro machte den Sack zu und brachte die Saarländer in Front.


Leitete die Sensation ein - Joao Monteiro



Im zweiten Einzel traf Bastian Steger auf Timo Boll, der sich inzwischen von seinem Mountainbike-Sturz erholt hat und wieder fit am Tisch stand. Die Begegnung war von Beginn an hochklassig und begeisterte auch Handball-Weltmeister Christian Schwarzer, der in der Joachim-Deckarm-Halle zu Gast war. Ein unglaublicher Ballwechsel zum 8:8 endete glücklich für Steger und der Saarbrücker konnte den ersten Satz für sich entscheiden. In den nächsten beiden Durchgängen drehte Boll auf und gewann mit 11:3 und 11:2. Es sah so aus, als würde das Spiel doch noch den erwarteten Verlauf nehmen. 

Doch das wollte Bastian Steger verhindern und erkämpfte sich den 4. Satz mit 15:13. Nun war er zurück im Spiel und konnte die mitreißende Partie mit 11:9 im Entscheidungssatz gewinnen. "Ein verrücktes Spiel" sagte Borussias Manager Andreas Preuss. "Das Niveau war sehr hoch und Bastian hat stark gespielt, trotzdem war es gewinnbar für Timo".

0:2 aus Sicht der Düsseldorfer, nun musste János Jakab gegen Bojan Tokic an den Tisch und versuchen, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Jakab startete gut in die Partie und gewann den ersten Satz zu 8. Dann jedoch bekam Tokic das Spiel in den Griff und der Ungar hatte in den nächsten Sätzen keine wirkliche Chance mehr.

Die Sensation war perfekt, Saarbrücken schlug den Topfavoriten mit 3:0 und wurde vom Publikum mit einer Laola-Welle gefeiert. Die Saarländer bestätigten mit dieser Leistung, dass sie diese Saison zu den härtesten Mitkonkurrenten um die Meisterschaft gehören dürften.
Saarbrückens Manager Klaus Bastian war besonders von seiner Nummer 1 begeistert: Joao Monteiro hat heute den Grundstein für diesen Sieg gelegt. Er hat dem Vize-Europameister Baum keine echte Chance gelassen und die Form, die er schon gegen Charleroi gezeigt hat, eindrucksvoll bestätigt". 

"Wir haben heute verdient verloren, da muss man fair sein und braucht sich nichts schönzureden", räumt Andreas Preuss ein. "Patrick hatte schon öfter Probleme mit Monteiro, zudem hat er momentan einfach keine gute Phase", erklärt er Baums deutliche Niederlage. "Die nächsten Spiele ohne Christian werden alle schwer für uns, die Liga ist diese Saison sehr spannend. Da gibt es kein Spiel, das man mal eben so gewinnt", stellt Preuss fest. Bei der Borussia hofft man, dass Süß am 23.10. gegen Frickenhausen wieder einsatzbereit sein wird.

Joao Monteiro - Patrick Baum (8, 6, 9) 3:0
Bastian Steger - Timo Boll (8, -3, -2, 13, 9) 3:2
Bojan Tokic - János Jakab (-8, 6, 6, 7) 3:1


TG 1837 Hanau vs. TTC Ruhrstadt Herne 3:2

Die Herner waren erneut mit Kim Jung Hoon als Spitzenspieler in die Brüder-Grimm-Stadt gereist und wollten mit einem Sieg ins Ruhrgebiet zurück fahren. 

Lange Zeit sah es auch so aus, als sollte ihnen das gelingen. Kim Jung Hoon bezwang im Aufeinandertreffen der asiatischen Neuzugänge Hanaus Li Yang in einer sehr engen Partie mi 3:1 und bestätigte den guten Eindruck, den er bereits gegen Ochsenhausen hinterlassen hatte.

Im zweiten Einzel musste sich auch Ruwen Filus Lars Hielscher mit 2:3 beugen, nachdem er einen 0:2 Rückstand noch aufgeholt hatte. Damit feierte Hielscher seinen ersten Sieg im Trikot der Herner.
Wenn Petr Korbel nun noch Steffen Mengel bezwingen würde, wäre die Herner Mission schnell erfüllt gewesen. Allerdings wollten die Hanauer vor Heimpublikum auch ihren ersten Saisonsieg einfahren. 

Steffen Mengel verlor zwar den ersten Durchgang gegen Korbel mit 8:11, die nächsten beiden konnte er aber recht klar für sich entscheiden. Im vierten Satz sah es schon so aus, als könnten die Hanauer erstmals aufatmen, doch Petr Korbel bewies Moral und erkämpfte sich den Satz nach hohem Rückstand. Dann allerdings ließ ein entschlossener Mengel keine Zweifel mehr daran aufkommen, dass er dieses Spiel gewinnen würde und brachte die Hanauer mit einem 11:5 im Entscheidungssatz zurück ins Spiel.

Da der TTC Ruhrstadt taktisch aufgestellt hatte, trafen im Spitzeneinzel Li Yang und Lars Hielscher aufeinander. In den ersten beiden Sätzen dominierte der Chinese Hielscher klar, den dritten Durchgang allerdings konnte der hagere Neu-Herner mit 11:7 gewinnen. In einem engen und umkämpften vierten Satz triumphierte letztlich Li Yang das erste Mal für die Hanauer und glich für sein Team aus.

Für die Herner ging es zum zweiten Mal in dieser jungen Saison ins entscheidende Spiel der Zweier: Kim Jung Hoon gegen Ruwen Filus hieß die Ansetzung. 
In diesem Match offenbarte der bisher so überzeugende Koreaner erstmals Schwächen: Abwehr ist offenbar nicht sein liebstes Spielsystem, zumal Ruwen Filus sich nicht auf klassische Abwehr reduzieren lässt. Der Hanauer bezwang Kim mit 3:1 und ließ seine Mannschaft jubeln. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung hat die TG Hanau einen 0:2 Rückstand noch gedreht und den ersten Saisonsieg eingeholt.


Das Hanauer Team freut sich über den hart erkämpften Sieg



Coach Helmut Hampl war dementsprechend zufrieden mit seinen Jungs: "Die Mannschaft hat sich heute sehr gut präsentiert. Sie haben gut gespielt, toll gekämpft und waren auch nicht mehr so nervös wie noch gegen Fulda" lobt der Trainer sein Team.

Hernes Trainer Jens Stötzel konnte die erneute 2:3 Niederlage noch gar nicht richtig fassen: " Wir hatten auf diese Aufstellung spekuliert, haben direkt gut losgelegt, haben gekämpft. Aber letztendlich hat Hanau mehr gekämpft. Und Kim ist eben kein 'Abwehrkiller'".

Yang Li - Kim Jung Hoon (6, -6, -9, -13) 1:3
Ruwen Filus - Lars Hielscher (-4, -10, 11, 5, -5) 2:3
Steffen Mengel - Petr Korbel (-8, 7, 5, -10, 5) 3:2
Li Yang - Lars Hielscher (3, 8, -7, 12) 3:1
Ruwen Filus - Kim Jung Hoon (8, -4, 7, 8) 3:1


TTC matec Frickenhausen vs. TTF Liebherr Ochsenhausen 3:2

Auch wenn die Vorzeichen nicht ganz optimal waren, da Torben Wosik sich verletzt hatte und nicht zur Verfügung stand, ging der TTC Frickenhausen nach dem Auftaktsieg in Bremen mit viel Selbstbewusstsein in die Partie. 
Statt Wosik bekam der 22-jährige Ungar Krisztian Nagy aus der Reserve der Schwaben die Chance, einmal TTBL-Luft zu schnuppern.

Die Tischtennisfreunde aus Ochsenhausen wollten den Aufwärtstrend aus Herne gerne fortsetzen, doch dieser Wunsch wurde schon im ersten Einzel getrübt: Ein starker Kenji Matsudaira ließ Tiago Apolonia nicht den Hauch einer Chance und bezwang den normalerweise so zuverlässigen Ochsenhausener Punktelieferanten mit 11:6, 11:6 und 11:3. 
Im zweiten Match des Abends trafen Jakub Kosowski und Andrej Gacina aufeinander. Beide Akteure zeigten hochklassiges Tischtennis und lieferten sich ein heißes Duell, welches Gacina letztlich in fünf Sätze für sich entschied.

Zur Pause hieß der Spielstand also 1:1. Nun durfte Krisztian Nagy gegen den Russen Kirill Skachkov sein TTBL-Debüt geben. Der junge Ungar verkaufte sich gar nicht schlecht, schnupperte im zweiten Durchgang schon an einem Satzgewinn und holte sich dann tatsächlich den dritten Satz mit 11:9. Dann jedoch legte Skachkov eine Schippe zu und brachte das Spiel mit 3:1 sicher nach Hause. 

Im Spiel der Einser bekam es Kenji Matsudaira nun mit dem Kroaten Gacina zu tun. Doch auch dieser stellte heute keine Hürde für den überragenden Spieler des Abends dar: Matsudaira gewann erneut mit 3:0. Der TTC matec Frickenhausen glich wieder aus.

Das alles entscheidende Spiel bestritten Jakub Kosowski und Tiago Apolonia. Nachdem Apolonia den ersten Satz souverän gewann, ging der zweite Durchgang mit 13:11 knapp an den Polen. Danach schien der Portugiese völlig von der Rolle zu sein und Kosowski bescherte seinem Club mit einem 3:1 Sieg den zweiten Erfolg in der noch jungen Saison. 

"Eine tolle Leistung der Mannschaft" freut sich Frickenhausens Trainer Jian Xin Qiu. "Das ist für viele überraschend, aber wir hatten eine gute Vorbereitung und die Jungs kämpfen überragend. Trotzdem gucken wir von Spiel zu Spiel und wollen so schnell wie möglich den Nichtabstieg realisieren".

TTF-Präsident Rainer Ihle hadert mit der Vorstellung seiner Nummer 2: "Natürlich sind wir nicht zufrieden, speziell mit der Leistung von Tiago Apolonia, auch wenn Matsudaira heute sehr stark war. In der Champions League hat Tiago auch schon eine unnötige Niederlage eingesteckt, ich weiß nicht, was das Problem gerade ist". Trotzdem ist Ihle davon überzeugt, dass die Mannschaft ihr Potenzial noch zeigen wird:" Das ist kein Beinbruch, die Saison ist noch jung. Wir haben zurzeit ein Kopfproblem, das wir abstellen müssen. Aber die Mannschaft trainiert gut und wir müssen jetzt attackieren".

Kenji Matsudaira - Tiago Apolonia (6, 6, 3) 3:0
Jakub Kosowski - Andrej Gacina (9, -6, 8, -8, -5) 2:3
Krisztian Nagy - Kirill Skachkov (-7, -9, 7, -5) 1:3
Kenji Matsudaira - Andrej Gacina (9, 8, 8) 3:0
Jakub Kosowski - Tiago Apolonia (-6, 11, 5, 4) 3:1


SV Plüderhausen vs. TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell

Ohne "King Kara" empfing der SV Plüderhausen heute den TTC RS Fulda-Maberzell. Karakasevic spielte heute noch mit seiner Partnerin Ruta Paskauskiene aus Litauen das Finale der Mixed-EM in Istanbul, das die beiden übrigens gegen die rumänische Paarung Andrej Filimon/Elizabeta Samara verloren.

Nichtsdestotrotz wollten die Plüderhausener den Gästen das Leben so schwer wie möglich machen und konnten dieses Mal immerhin auf die Nr. 1 zurückgreifen: Leung Chu-Yan ist von der Olympia-Vorbereitung zurück gekehrt. 


Leung Chu Yan ist aus Hongkong zurück und gewann gegen Robert Svensson



Diese hat sich offenbar ausgezahlt, denn der Hongkong-Chinese begann die TTBL-Saison gleich mit einem 3:1 Sieg gegen Fuldas Robert Svensson.
Im zweiten Match startete Thomas Keinath gut gegen Wang Xi und lag im ersten Satz eigentlich immer in Führung, doch am Ende stand trotzdem ein 12:10 für den Abwehr-Strategen auf dem Papier. Danach hatte Wang Xi keine große Mühe mehr mit dem einzigen Neuzugang des SVP und glich auf 1:1 aus.

Nach der Pause musste Nachwuchsspieler Philipp Floritz gegen keinen Geringeren als Jan-Ove Waldner an den Tisch. Doch großen Respekt schien der Youngster nicht zu haben: Er schlug die Tischtennis-Ikone mit den brillanten Ideen relativ klar mit 3:1. Damit brachte Floritz Plüderhausen zum zweiten Mal an diesem Abend in Führung.

Nun kam es zum Duell der beiden Einser: Leung Chu Yan gegen Wang Xi. Der erste Satz verlief für den Hongkong-Chinesen ähnlich wie für Keinath vor ihm: bis zum Satzende lag er eigentlich immer in Front, doch Wang Xi holte sich den Durchgang mit 12:10. Dann allerdings schien Leung seinen Rhythmus gegen das Fuldaer Abwehrass gefunden zu haben und gewann die nächsten beiden Sätze, wenn auch knapp. Zu diesem Zeitpunkt rechnete Fuldas Präsident Stefan Frauenholz schon mit dem Schlimmsten. Doch nun packte Wang Xi Tischtennis der Extraklasse aus und gewann 11:5 und 11:8. 

Frauenholz ist begeistert:"Wang Xi hat uns zurück auf die Siegesstraße gebracht. Das war eines der besten Spiel, die ich je von ihm gesehen habe!" schwärmt der TTC Boss. 
Jetzt war es an Robert Svensson, den Fuldaer Sieg gegen Thomas Keinath perfekt zu machen. Keinath startete jeweils gut in die ersten beiden Sätze, letztlich gingen sie aber beide mit 12:10 an Svensson, der im dritten Satz dann kurzen Prozess machte und das Spiel mit 3:0 nach Hause brachte.

"Natürlich hat Plüderhausen heute ein Aleksandar Karakasevic gefehlt" sagt Stefan Frauenholz und freut sich gleichzeitig: "Für uns hätte der Start nicht besser sein können. Jetzt haben wir nächste Woche ein echtes Spitzenspiel gegen Saarbrücken, denen heute ja ein tolles Ding gelungen ist".

Leung Chu Yan - Robert Svensson (-10, 2, 9, 10) 3:1
Thomas Keinath - Wang Xi (-10, -8-, -5) 0:3
Philipp Floritz - Jan-Ove Waldner (9, -8, 6, 8) 3:1
Leung Chu Yan - Wang Xi (-10, 8, 9, -5, -8) 2:3
Thomas Keinath - Robert Svensson (-10, -10, - 5) 0:3

 

Quelle: ttbl.de