Am Sonntag startet der 1. FC Saarbrücken in die Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft im Tischtennis. Im Halbfinale der Play-Offs tritt der FCS als Tabellendritter der regulären Bundesligasaison um 17 Uhr beim Zweiten TTF Ochsenhausen an. Das Rückspiel in Saarbrücken findet am 23. April um 16 Uhr statt. „Wenn wir aus Ochsenhausen nicht gerade mit einem 0:3 zurückkommen, wird das Rückspiel ein heißer Tanz“, prophezeit der sportliche Leiter des FCS Erwin Berg. Drei mal sind die beiden Teams in dieser Saison aufeinander gestoßen, drei Mal hieß der Sieger Ochsenhausen. Mindestens ein Punkt gelang den Saarbrückern allerdings immer.
Dass sich Berg so zurückhaltend äußert, liegt vor allem an der Rückenverletzung des Saarbrücker Top-Spielers Bastian Steger, der in dieser Woche nur sehr eingeschränkt trainieren konnte. „Wir müssen abwarten, wie es am Sonntag aussieht“, mag der Senior-Chef des Klarenthaler Tischtennisausstatters Tibhar keine Prognose abgeben. Sollte Steger ausfallen, darf der FCS keinen Ersatzmann einsetzen, da neben Steger nur Bojan Tokic und Joao Monteiro die für einen Einsatz in den Play-Offs geforderten sechs Ligaeinsätze vorweisen können. In diesem Fall wäre für den FCS mindestens ein Spiel automatisch verloren.
Neben den sportlichen Unwägbarkeiten gibt es derzeit auch im administrativen Bereich des Bundesligisten einige Unbekannte. Am Donnerstag fand das erste Gespräch zur beabsichtigten Abtrennung der Tischtennis-Abteilung vom Kernverein (die SZ berichtete) zwischen Berg und FCS-Schatzmeister Dieter Weller statt. „Wir haben dem Verein kundgetan, dass wir uns gerne abtrennen würden, wir aber nicht wissen, wie das funktioniert. Es war ein sehr angenehmes Gespräch“, berichtet Berg vom ersten Zusammenreffen in dieser Frage.
Die Vorteile eines eigenständigen Tischtennisvereins liegen dabei auf mehreren Ebenen. Eines der Hauptprobleme der momentanen Konstellation ist der im Vergleich zum beim FCS dominierenden Fußball frühere Abgabetermin für die Lizenzunterlagen bei der Deutschen Tischtennisliga (DTTL). „Der FCS musste die Bilanzen in den letzten beiden Jahren wegen uns vorziehen. Das führt im Verein immer zu einer zusätzlichen Belastung“, erklärt Berg die Problematik. Auch die langen Kommunikationswege (Berg: „Wir müssen alles beim Verein zuerst anfragen“) könnten durch eine Ausgliederung verkürzt werden. „Auch die Vermarktung ist eigenständig einfacher“, fügt Roland Berg, Sohn von Erwin und Geschäftsführer von FCS-Sponsor Tibhar hinzu. „Wir haben schon viele Gespräche mit Sponsoren geführt. Die finanzielle Seite ist zu 98 Prozent in trockenen Tüchern“, ergänzt sein Vater.
Ob der neu zu gründende Verein den Namen 1. FC Saarbrücken beibehalten kann, ist derzeit offen. „Der FCS hätte nichts dagegen. Aber das muss jetzt zuerst vom Verein geprüft werden“, sagt Berg mit Blick auf die Vereinsstatuten. Auch die Haltung des saarländischen Landes- und des Bundesverbands (STTB, DTTB) sowie der Liga zu diesem Vorgang ist noch nicht abschließend geklärt.
Geklärt ist dagegen die personelle Besetzung Champions League-Teilnehmers in der nächsten Saison. Während Steger ohnehin zwei weitere Jahre an Saarbrücken gebunden ist, haben auch Tokic und Monteiro ihre Verträge um ein Jahr verlängert.