Bastian Steger stand die Frustration ins Gesicht geschrieben. Minutenlang saß der Tischtennis-Profi in Diensten des 1. FC Saarbrücken apathisch auf seinem Stuhl in der Spielerbox, während die Helfer um ihn herum zum letzten Mal in dieser Saison mit dem Abbau beschäftigt waren. 1:3 hatte der FCS gerade gegen den TTF Liebherr Ochsenhausen verloren und ist damit im Play-Off-Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft ausgeschieden. Damit steht Ochsenhausen zum dritten Mal in Folge gegen den Serienmeister Borussia Düsseldorf im Endspiel, der sich im zweiten Halbfinale mit 3:1 gegen den TTC Zugbrücke Grenzau durchsetzen konnte.

Nachdem die Saarbrücker das Hinspiel in Biberach 3:2 für sich entschieden hatten, waren am Samstag 800 Zuschauer nach Saarbrücken in die Joachim-Deckarm-Halle gekommen, in der frohen Erwartung, mit ihrem Team den Finaleinzug feiern zu können. Doch jubeln konnten am Ende nur die rund 40 mitgereisten Ochsenhausen-Fans, deren Mannschaft in den entscheidenden Ballwechseln fast immer die Nase vorne hatte. „Schade, dass wir die Chance nicht nutzen konnten, aber ehrlich und fair betrachtet war Ochsenhausen heute besser als wir. Sie haben verdient gewonnen“, akzeptierte FCS-Spieler Bojan Tokic die Niederlage.

Dabei begann die Partie für die Saarländer durchaus erfolgversprechend. Im Auftaktspiel gegen Marcos Freitas gewann Steger den ersten Satz deutlich (11:5) und lag auch im zweiten Satz lange vorne. Doch der Ochsenhausener Portugiese wehrte insgesamt sechs Satzbälle ab und entschied den zweiten Durchgang mit 14:12 zu seinen Gunsten. Danach waren die Sätze drei und vier eine klare Angelegenheit für Freitas. „Es war wieder mal ein Spiel auf Messers Schneide, aber im Tischtennis sind manchmal ein, zwei Bälle entscheidend“, sagte FCS-Trainer Mathias Landfried mit Blick auf die ausgelassenen Chancen anschließend.

Auch bei der zweiten Niederlage von Saarbrückens Bojan Tokic gegen Tiago Apolonia (0:3), hatten die Gäste in den entscheidenden Momenten die besseren Argumente. „Wir waren heute nur ein kleines bißchen schlechter als im Hinspiel, aber im Tischtennis machen die kleinen Dinge den Unterschied“, analysierte Joao Monteiro, der nach seinem spektakulären 3:0-Sieg gegen den Ochsenhausener Seya Kishikawa „dachte, dass wir es noch drehen können“. Doch im Schlusseinzel zwischen Steger und Apolonia konnte der Saarbrücker abermals die vorhandenen Chancen nicht nutzen und unterlag letztlich klar mit 0:3.

Mit dem erreichen des Play-Off-Halbfinales, dem Final-Four-Halbfinale sowie dem Viertelfinale im ETTU-Cup blickt der FCS dennoch auf eine erfolgreiche Saison zurück. „Wir können auf diese Saison stolz und zufrieden sein“, fand denn auch Tokic. Der sportliche Leiter des FCS, Erwin Berg, fand „die Saison wirklich großartig. Wenn ich vorher gewusst hätte, was wir erreichen, hätte ich das sofort unterschrieben. Wir sind alle hochzufrieden“.